Über Myanmar (Burma) sollte man einiges wissen bevor man eine Reise hierher antritt.
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Die neue Flagge von Myanmar existiert erst seit 2010 |
DAS LAND Es ist eines der ärmsten Länder der Welt und wurde bis vor
kurzem durch eine brutale Militärherrschaft geprägt. Die
Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi stand bis 2010 unter
Hausarrest und wurde dann bei den ersten Wahlen seit 20 Jahren ins
Parlament gewählt - dennoch regiert weiterhin die Partei der Militärs
und es gibt noch viele politische Gefangene.
Korruption und
Zensur sind schlimmer
als in den meisten Ländern der Welt und Menschenrechte werden wenig
geachtet, daher gibt es von EU und USA auch Sanktionen gegen das Land.
Das frühere Burma liegt zwischen Indien, China und Thailand, eine
Einreise ist jedoch nicht über Land, sondern nur per Flugzeug und mit
vorherigem
Visum (von der Botschaft in Berlin) möglich. Die größte Stadt
Yangon hieß früher
Rangun und war bis 2006 die Hauptstadt,
ist jedoch weiterhin wirtschaftlicher Mittelpunkt und mit ca. 4 Mio
Einwohner die größte Stadt in
Myanmar - oder
Burma wie es als britische Kolonie noch hieß.
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Eine Blumenverkäuferin mit typischer Schminke aus Tanaka |
DIE MENSCHEN Die Menschen tragen hier
Röcke, nicht nur Frauen, sondern mehrheitlich auch die Männer. Die
sogenannten
Longyis sind 2x1 Meter breite Tücher, handgewebt aus
Wolle, Seide oder Baumwolle, mit verschiedenen Mustern je nach
Geschlecht und Region. Diese werden um die Hüfte gelegt und vorne
zusammengeknotet, besonders Männer scheinen den Rock zwischendurch
gerne mal neu aufzuziehen und zuzuknoten. Ich glaube Unterwäsche trägt
man darunter nicht, bestätigt wurde mir das aber noch nicht.
Schuhe
trägt niemand, sondern FlipFlops und ähnliche Sandalen. Ich habe in
vier Tagen tatsächlich nur einen (!) Mann in Uniform mit geschlossenen
Schuhen gesehen. Also habe ich mich versucht anzupassen - mit
Sandalen. Ist auch einfacher auszuziehen, denn in die buddhistischen
Tempel und Pagoden, sowie traditionell auch Wohnungen (und damit z.B.
auch einige kleine Hostels) geht es nur
barfuß. Eine weitere Eigenart
die es zu erwähnen gilt betrifft hauptsächlich Männer. Wenn man
jemanden anspricht und dieser den Mund aufmacht, kommt unmittelbar die
rote Soße zum Vorschein die alle hier kauen und dann in hohem Bogen
auf die Straße spucken. Die Stadt ist daher übersät von roten Flecken,
soll wohl gegen Karies o.ä. helfen, macht auf Dauer aber auch die
Zähne schwarz. Die Frucht der Betelnusspalme wird dabei zerkrümelt und auf Palmblättern mit Tabak, Kalk oder Anis vermischt und gekaut. Nicht weniger auffällig, aber wesentlich angenehmer
anzusehen, ist die ungewöhnliche, sehr praktische Schminke der
Frauen. Eine orange-bräunliche Paste namens
Tanaka (pulverisiertes
Sandelholz angerührt mit Wasser) wird großflächig aufgetragen zur
Kühlung der Haut und zum Sonnenschutz.
DER TOURISMUS Der
Tourismus
entwickelt sich gerade erst langsam und man kann nicht frei in alle
Landesteile reisen. International Roaming mit dem Handy funktioniert
nicht, Internet weitgehend schon jedoch mit Ausnahmen wie
beispielsweise Skype. Zudem weisen alle Reiseführer darauf hin, dass
man nur mit
Bargeld zahlen kann und daher nagelneue US Dollar (ab
2006) mitbringen muss, welche man auf dem Schwarzmarkt gegen Kyat
tauschen kann. Doch das ändert sich gerade: MasterCard und VISA haben
Verträge unterschrieben und die ersten
Geldautomaten (ATMs) werden aktuell in Yangon
installiert, einige spucken wohl auch schon Geld aus. Dazu hat man
jetzt auch die offiziellen Wechselkurse denen des Schwarzmarktes
angepasst (1 US$ ~ 850 Kyat, 1 Euro ~ 1110 Kyat). Daher kann man
jetzt auch im Flughafen oder in Banken tauschen, wobei Vieles noch
immer in Dollar gezahlt werden kann (z.B. Eintrittsgelder) oder sogar
in US$ gezahlt werden muss (z.B. einige Hotels). Mit der
Kreditkarte zahlen
lässt sich auch weiterhin noch nicht, aber einige Hotels sind per
Agoda.com buchbar und damit online zahlbar per Kreditkarte.
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